Brüsselfahrt I für Bedienstete von Kommunen und Kreisen 28.-30.10.2024

Auf Einladung des Staatsministeriums Baden-Württemberg konnten in Rahmen zweier Studienfahrten jeweils 35 Bedienstete aus Kommunen und Kreisen ihre Kenntnisse über die Europäische Union im Rahmen zweier vom Europa Zentrum Baden-Württemberg organisierten und durchgeführten Studienfahrten nach Luxemburg und Brüssel vertiefen. Die erste Reise fand vom 28.-30.10.2024 statt. Abfahrtsort war Freiburg mit einem Zustieg in Offenburg. Es waren drei volle Programmtage die von Teilnehmenden wie folgt zusammengefasst wurden: „Top organisiert. Sehr informativ und unterhaltsam“ sowie „wirklich eine ganz tolle, bereichernde und eindrückliche Fahrt! Ganz herzlichen Dank!“

Wichtig war uns, so Nils Bunjes vom Europa Zentrum Baden-Württemberg, dass wir in der knappen Zeit nicht nur die drei großen EU-Institutionen (Europäisches Parlament, EU-Kommission und Europäischen Rat (mit Rat der Europäischen Union) besuchen und mit Mitarbeitenden sprechen können, sondern natürlich auch die Vertretung des Landes Baden-Württemberg. Durch Gespräche mit Mitarbeitenden der verschiedenen Einrichtungen wurde ein besseres Verständnis für das Funktionieren und den Ablauf der Entscheidungsprozesse in der EU-Politik geschaffen. Durch die Besuche in den drei großen Institutionen wurde die Gestaltung der EU-Politik und des EU-Gesetzgebungsprozesses gleich aus drei unterschiedlichen Perspektiven und mit verschiedenen Schwerpunkten beschrieben. Da alle Referentinnen immer auch bereit sind, Fragen zu beantworten, konnten die Teilnehmenden sich ein eigenes Bild von der Arbeitsweise der EU verschaffen.

Beim Informationsbesuch in der Landesvertretung, bei dem auch das Europabüro der baden-württembergischen Kommunen seine Arbeit vorstellte, wurde deutlich, wie wichtig diese Präsenzen in der EU-Hauptstatt sind, um frühzeitg über europäische Entwicklungen informiert zu sein und Allierierte für gemeinsame Ziele und Strategien zu finden.  Die Erfahrungen aus unseren Studienfahrten nach Luxemburg und Brüssel zeigten auch diesmal, dass die Teilnehmer:innen mit einem veränderten Vorstellung über die EU-Politik zurückfahren und sich dadurch das Interesse für Prozesse in der europäischen Politik ebenso erhöht wie auch für gemeinschaftlich gefundene Kompromisse auf europäischer Ebene. „Man fährt mit einem anderen Blick auf die EU zurück“, fasste eine Teilnehmerin die Reiseeinddrücke zusammen.

   Die Anreise nach Brüssel erfolgte mit einem Zwischenstopp in Schengen. Das Schengenmusseum befindet sich derzeit in einer einjährigen Umbaupause. In der Außenanlage fanden besonders die drei „Schengenpfeiler“ das Interesse der Teilnehmenden.

  Jeder Mitgliedstaats des Schengenraumes wird durch einen Stern symbolisiert.  Offene Sterne stehen für zukünftige Mitglieder. Die Herausforderung an die Betrachter ist, in jedem Stern den entsprechenden Mitgliedstaat zu erkennen. Nicht alle Staaten lassen sich so leicht identifizieren, wie die hier abgebildeten.

    Wer in Luxemburg-Stadt zu Fuß zu Gast ist, sollte natürlich immer auch einen Spaziergang zur Corniche unternehmen. Unten fließt die Alzette  und hinter der Eisenbahnbrücke befindet sich das Geburtshaus Robert Schumans. Links zeichnen sich einige Hochhäuser des Europaviertels auf dem Plateau Kirchberg ab. Auf der europapolitischen Stadtführung mit dem Bus sind neben den EU-Institutionen Europäischer Gerichtshof, Europäische Investionsbank, Europäischer Rechnungshof, Europäisches Amt für Betrugsbeämpfung (Olaf) auch die Übersetzertürme und Verwaltungseinheiten des Europäischen Parlaments und der EU-Kommission zu sehen. Außerdem haben sich auf dem Plateau Kirchberg über 150 Banken und Beratungsfirmen angesiedelt. Luxemburg selbst trägt architektonisch durch viele kulturelle und administrative Einrichtungen bei.

Das Berlayment-Gebäude ist Sitz der EU-Kommission. Besuchergruppen werden üblicherweise im Besucherzentrum der EU-Kommssion im Gebäude Charlemagne neben empfangen.

Das Gebäude des Europäischen Parlaments in Brüssel wurde vorgeblich als Messe- und Kongreßzentrum gebaut. „Weitsichtigerweise“ wurden aber bereits Dolmetschkabinen für mehr als 24 Amtssprachen vorgesehen – hier zu sehen in zwei Ebenen über den Abgeordnetenplätzen. Private Fotos dürfen nur außerhalb von Sitzungszeiten aufgenommen werden.

 Im Justus-Lipsius-Gebäude des Rates können Besucher:innen die Medaille des Friedensnobelspreis der Europäischen Union sehen.

Den optischen Höhepunkt beim Besuch des Generalsekariats des Rates der Europäischen Union und Europäischen Rates bietet das Europa-Gebäude,    mit dem mehrstöckigen beleuchteten Konferenzzentrum im Innern, das auch als Hermann van Rompuy „Laterne“ oder „Ei“ bekannten ist. Auf dessen rotem Teppich geben die Staats- und Regierungschefs nach einem Brüssel EU-Gipfel ihre Statements ab.

Die erweiterte Vertretung des Landes Baden-Württemberg in Brüssel bietet seit ihrem Umbau neben dem Europasaal weitere Räumlichkeiten für unterschiedliche Veranstaltungsformate in der Nähe vom Europäischen Parlament und nur wenige Gehminuten von der EU-Kommission und den Ratsgebäuden entfernt.

Fotos: Europa Zentrum Baden-Württemberg