Europa Zentrum Baden-Württemberg als Teilnehmer vor Ort
Vom 02. bis 03. Juli 2025 nahm das Europa Zentrum Baden-Württemberg an der European Public Communication Conference, kurz EuroPCom, in Brüssel teil. Die größte Zusammenkunft von EU-Kommunikatoren fand bereits zum 16. Mal statt und war erneut nicht nur Schauplatz politischer Diskussionen, sondern vor allem Ideengeber für neue Ansätze in der europapolitischen Kommunikation in der „Brussels Bubble“ und darüber hinaus.
Unter dem Motto „Beyond words – a story of trust“ rückte die diesjährige Konferenz die Menschen hinter öffentlicher Kommunikation in den Mittelpunkt: Bürgerinnen und Bürger, die nach verlässlichen Informationen suchen, lokale Verantwortungstragende, die ihre Gemeinschaften zusammenhalten, Journalistinnen und Journalisten im Wandel des Medienumfelds sowie Kommunikatoren, die Brücken zwischen Politik und Lebensrealitäten schlagen. Lösungsansätze zu aktuellen Herausforderungen für Kommunikatoren entlang dreier Schwerpunkte wurden diskutiert: Trust in institutions, Trust in technology und Trust in communities.
Einigkeit bestand darin, dass Institutionen Glaubwürdigkeit nicht durch Distanz oder komplexe Fachsprache, sondern durch Nähe, Transparenz und eine klare, verständliche Ansprache gewinnen. Bürgerinnen und Bürger wollen nicht als bloße Empfänger behandelt werden, sondern erwarten echte Beteiligung und nachvollziehbare Entscheidungen.
Besonders hervorgehoben wurde die Rolle lokaler Ebenen. Dort, wo politische Entscheidungen unmittelbar spürbar sind, entsteht Vertrauen am ehesten. Für EU-Kommunikatoren bedeutet dies, stärker auf Dialog zu setzen, Anliegen frühzeitig aufzugreifen und Versprechen konsequent einzuhalten.
Auch die digitale Sphäre bleibt ein Schlüsselfeld: Soziale Medien bieten Chancen für Nähe, bergen jedoch Risiken durch Desinformation. Wichtig ist daher, Fakten proaktiv zu vermitteln und kommunikative Brücken zu den Menschen zu schlagen.
Die zentrale Botschaft der Tagung: Vertrauen wächst Schritt für Schritt – durch Zuhören, ehrliche Sprache und konsequentes Handeln.
Auch wenn viele der diskutierten Ansätze nicht neu waren, so hat die Konferenzteilnahme doch nachhaltig zum Netzwerken, Austauschen und nicht zuletzt zur Bewerbung baden-württembergischer Europakommunikationsaktivitäten beigetragen.