Am 1. Mai 2004 traten zehn neue Mitgliedsstaaten der Europäischen Union bei, davon acht aus Ostmitteleuropa und dem Baltikum. Nun, 20 Jahre später, möchten die Veranstalter mit dieser Reihe auf die Vorgeschichte zurückblicken, auf die tiefgreifenden Folgen der Erweiterung schauen, Entwicklungspfade sowie Konfliktlinien beleuchten und die Perspektiven für weitere Beitrittskandidaten ausloten .
Den Auftakt der dreiteiligen Reihe „20 Jahre EU-Osterweiterung“ bildet die
Podiumsdiskussion
1989 bis 2014 – Erwartungen, Euphorie, Ernüchterung
Der EU-Beitritt acht ostmitteleuropäischer und baltischer Staaten 2004 wurde in den alten und den neuen Mitgliedsländern als symbolische «Rückkehr nach Europa» gefeiert. Auch ohne Pathos konnte er als vorläufiger Kulminationspunkt der spätestens 1989 begonnenen politischen, wirtschaftlichen und sozialen Transformationsprozesse gelten.
Wie wirkten sich der Systemwechsel und die einschneidenden Reformen auf das Alltagsleben aus? Welche Erwartungen begleiteten den Weg der bis dahin sozialistischen Staaten nach Brüssel? Was bedeutete das Erreichen des Ziels für ihre Innen- und Außenpolitik, vor allem aber für das Leben der Bevölkerung? Und wie veränderten die neuen Mitglieder die Europäische Union?
Darüber diskutieren
Prof. Dr. Katarina Bader (Politikwissenschaftlerin und Professorin für Online-Journalismus an der Hochschule der Medien Stuttgart),
Stephan Ozsváth (Journalist und Autor, ARD-Hörfunkkorrespondent für Südosteuropa 2012–2017) und
Dr. Andreas Kalina (Politikwissenschaftler, Dozent an der Akademie für politische Bildung Tutzing).
Prof. Dr. Katarina Bader hat Kommunikationswissenschaft, Politikwissenschaft und Geschichte Ostmittel- und Osteuropas studiert. Sie promovierte zu Wechselwirkungen zwischen Mediensystem und Parteiensystem im postkommunistischen Polen. Acht Jahre lang war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin im interdisziplinären Elitestudiengang Osteuropastudien der Ludwig-Maximillians-Universität München und arbeitete parallel dazu als freie Journalistin für Zeit, Süddeutsche und SWR. Seit 2014 ist sie Professorin für Journalismus an der Hochschule der Medien in Stuttgart.
Dr. Andreas Kalina ist Politikwissenschaftler – und gebürtiger Tscheche. An der Akademie für Politische Bildung in Tutzing am Starnberger See verantwortet er als Dozent die Bereiche “Europäischen Integration” und “Politischer und gesellschaftlicher Wandel”. Er forscht, referiert und publiziert zu Themen der Integration in Europa, der Konsolidierung von (neuen) Demokratien, zum gesellschaftlichen Zusammenhalt sowie zur politischen Partizipation. Sein Buch Ein Kontinent – eine Nation? wurde mit dem Bayerischen Kulturpreis ausgezeichnet.
Stephan Ozsváth ist Journalist, Podcaster und Autor. Nach seiner Ausbildung in Berlin, Granada, Debrecen, Madrid war er u.a. ARD-Korrespondent Südosteuropa (2012 – 2017). 2017 erschien sein Buch Puszta-Populismus. Viktor Orbán – ein europäischer Störfall?, 2022 Tschuschenaquarium – Auf Tauchgang bei Wiener Typen. Er lebt und arbeitet in Wien und Berlin.
Die Diskussion bildet die Finissage zur Ausstellung „Erzähl’ mir von Europa!“
Weitere Veranstaltungen der Reihe:
Teil 2: 2014 bis 2024 – Zweckbündnis oder Wertegemeinschaft?
22. April 2024 18:00 Uhr, Haus der Heimat des Landes Baden-Württemberg
Teil 3: 2024ff. – Eine neue Osterweiterung?
24. Juni 2024 18:00 Uhr, Europa Zentrum Baden-Württemberg